Ende 2020/21 Madeira

Vom Möwennest zum Elvis und im Anschluss zur Casa Lisl






Corona-Jahr 2020 wer kann das noch hören??? Hätten wir vor einem Jahr gedacht, dass dieses Thema immer noch aktuell jede Nachrichtenmeldung einleitete???

Ja, mir reicht es! Auch und ich hoffe inständig, dass 2021 als das Jahr „ohne Corona“ zu Ende geht. Aber wir stehen erst im ersten Quartal.

Trotzdem soll ein Rückblick gestattet sein:

Nachdem wir im frühen Frühjahr 2020 immer noch so naiv durch die Gegend gelaufen sind, weil wir wirklich glaubten, dass unsere geplante Auslandsreise im April/ Mai stattfindet. Mann, wir waren wirklich so blauäugig!!! Natürlich Essig! So freuten wir uns auf den Urlaub NOV/ DEZ 2020 in Bali, bis auch diese Seifenblase unbarmherzig zerplatzte!

„Nit resigniert, nur reichlich desillusioniert. E bessje jet hann ich kapiert!“* Und so gucken wir uns in den vergangenen Monaten Thüringen, Fernsteinsee und Grevenstein mal genauer an UND  für 5 Wochen waren wir auf der Insel des ewigen Frühlings. Ist das denn nix? Und was wir alles erlebt, super Leute (wenn auch auf Abstand) kennengelernt und viel gelacht haben…

Bleiben wir auf Madeira: Wir waren noch nie in Portugal und auch diese herrliche Insel war uns fremd. Wir stießen bei unseren Recherchen auf die Seite  der Familie Legenstein. Während unseres Aufenthalts haben wir sowohl das Möwennest als auch die Casa Lisl in Beschlag genommen. Beides top! Danke an Euch – auch nochmal für die liebe Einladung und den schönen Abend!!!

Sehr gut ausgestattet Küchen, großer Außenbereich und ein herrlicher Ausblick auf das Meer direkt vor der Tür. Die Wohn- und Schlafräume sind großzügig und gemütlich eingerichtet. Fußläufig gab es Einkaufsmöglichkeiten und auch ein paar schöne Restaurants. Dank unseres kleinen Leih-Flitzers konnten wir auch etwas weiter entferntere Super- und Wochenmärkte erreichen.

Die Sicherheitsvorkehrungen und Hygienevorschriften wurden bei unserem Aufenthalt wesentlich genauer genommen als in Deutschland. So bestand Maskenpflicht auf der Straße. Die Restaurants waren zwar offen, aber i.d.R. sehr spärlich besucht. Wenn wir uns nicht selber verpflegt haben, wählten wir immer einen Platz auf den Terrassen. Bars, Kneipen und Clubs konnten wir nirgendwo finden, haben wir aber auch nicht gesucht. Die Friseure arbeiteten nur nach persönlichen Terminen.

Zur Einreise benötigte man einen negativen PCR-Test nicht älter als 72 St. und was mich absolut in Urlaubsstimmung versetzte war, dass dieser Test für Urlauber auch vor Ort direkt am Flughafen kostenlos (!) durchgeführt wurde. Da fühlt man sich als Touri doch nicht direkt als Corona-Straftäter, sondern als Gast willkommen!

Außerdem muss sich jeder Touri auf einer App registrieren, die jeden Tag wissen will, wie man sich fühlt. Schön, wenn sonst keiner fragt, dann eben so…

Geflogen sind wir mit Lufthansa erste Klasse. Das war schön, vor allen Dingen schön billig. Mit unserem Übergepäck (Tauchen!) lag der Preisunterschied zur Economy bei ca. 20,-€. Da lässt man doch schon mal den Lachs raushängen und während des Fluges auf einem Porzellanteller servieren (ja, ja es gab noch was zu essen über den Wolken). Nicht so schön war, dass die Lufthansa meinen Koffer in München vergessen hatte. Deshalb musste ich einen Tag aus meinem Handgepäck leben. Na, ja da gab es noch einen H&M Shop in Funchal, der hat mir auch so ein wenig beim Überleben geholfen.

Was haben wir noch so getan außer shoppen mit Maske, Restaurantbesuch mit Maske und Autofahren mit Maske??? Ja ja, tauchen mit/ohne Maske …

In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die Tauchbasis Manta Diving, Madeira Diving ist auch kurzfristig erreichbar.

Was soll ich sagen, wenn ich an das Tauchen denke – es ist in erster Linie kalt. Wenn ich nochmal darüber nachdenke, weiß ich jetzt, dass ich nicht nachzudenken brauche, sondern einfach den Troko einpacke. Klar, das ist jetzt sehr subjektiv. Aber ich bin alt genug für Subjektivität und außerdem das Freigepäck des First-Class-Flug mit Lufthansa bestätigt mich, wenn denn alles ankommt!

Also, wo war ich? Ja, richtig kalt und wenig Fisch. Die Sicht war zum Teil wirklich beeindruckend klar. Die Strömung sollte man wirklich nicht unterschätzen. Aber wenn man ordentlich paddelt, dann ist einem nicht mehr so kalt! Der Kreis schließt sich.

Vielleicht ist mein Eindruck auch Jahreszeit abhängig, das sollte ich mal praktisch überprüfen. Dennoch der beeindruckende Zacki „Elvis“ bleibt mir doch sehr in Erinnerung, wie er so an einen Fotografen ran schwimmt, schaut und schaut und dann mal probiert wie denn so ein Auftriebskörper schmeckt. Oder auch die tausenden von Sardinen, die wie ein lebendiger Vorhang in der Dünung hin und her schweben. Das Wrack der Afonso Cerqueira war ebenfalls sehr beeindruckend.

Dann sind wir noch ziemlich viel an Kanälen lang gewandert. Die Dinger heißen hier Levadas und die gibt es überall. Es gibt auch gutes Kartenmaterial sowie auch Apps, mit denen man Tagesausflüge planen kann. Das war schon schön und sehr idyllisch auch unfreiwillig mal bei Gewitter.

Abends bei einem Glas Wein oder Bier und bei prasselndem Kaminfeuer den Tag ausklingen lassen und die wund gelaufenen Beine hochlegen – unbezahlbar!

Ach, war doch schön, trotz oder, sagen wir doch auch mal, wegen Corona…..

See You!

 

Stand März 2021
*aus „Verdammt lang her“ von BAP
©MGZ