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2022 Mrz/ April Galapagos/ Ecuador

Wir erinnern uns an einen kalten, dunklen Januar 2018. Mein lieber Mann und ich tun das, was Taucher Ende Januar immer so tun, wir schlendern über die BOOT und bleiben am Stand von Aquaventure hängen. Dort treffen wir rein zufällig zwei ebenfalls Tauchbegeisterte und wir kommen auf die Philippinen und das Resort Buceo Anilao zu sprechen. Michaela und Jürgen planten dorthin zu fahren und wir konnten einiges berichten.

Jedenfalls im Dez. des selben Jahres trafen wir die beiden dann tatsächlich vor Ort. Und wie es nun mal so ist, man sitzt zusammen und quatscht über dies und das, so erfuhren wir, dass Aquaventure eine Vollcharter der „Humboldt Explorer“ zu den Galapagos plant. Jetzt weiß jeder, der sich auch nur am Rande mit diesem Reiseziel und einer eingeschlossenen Tauchtour beschäftigt hat, dass diese Buchung einen an den Bettelstab bringen kann. Also 14Tage All-In in Thailand inclusive Ayurveda und Joga sind dagegen in den Nacken geschmissen.

Also erst mal zur Seite schieben. Aber irgendwie spukte Galapagos in unseren Köpfen rum. An unserem letzten Tag auf den Philippinen, wurden wir und unser Gepäck mit dem Boot abgeholt und, was soll ich sagen, der Bootsführer hieß „Darwin“! Hey ist das ein Zeichen oder ist das ein Zeichen??!!

Und genau, wie kann es anders sein, wieder in Deutschland aus dem Flieger gestiegen, haben wir sofort gebucht. Der Vorsehung muss man sich fügen, geht ja eh nicht anders auf. Wir hatten auch noch Glück: Anfang 2019 haben wir gebucht, die Reise sollte im März 2020 stattfinden. Glück – das dachten wir wirklich, ne wie naiv!!!

Ja was kam denn da direkt nach dem Christkind Anfang 2020 – der/die/das liebe Coronavirus. Und was hat es uns alles beschert: Lockdowns, Maskenpflicht, Reisverbot – erst durfte keiner rein, dann durfte keiner raus, dann wollte uns kein anderes Land der Welt – Ecuador/ Galapagos auch nicht. BUUUHHHUUU!!!!

Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns, unser Geld gut angelegt in der Buchung zu belassen. Wir erhielten auch einen Ersatztermin in 2021 – Pustekuchen, wie wir heute wissen. Unser Geld „wollten“ wir immer noch nicht zurück. Denn aller guten Dinge sind doch 2022- ja und da hat es denn endlich geklappt

Ecuador  (ärmstes Land Südamerikas und erstes mit eine Impfpflicht für alle – keine Diskussionen!) und das RKI hatte nichts mehr dagegen, dass wir in den Flieger in DUS einsteigen und in Quito wieder aussteigen.

 

Und da waren wir dann, von 0 auf ca. 3000 Höhenmeter mit Kopfschmerzen und Schwindel (nein, kein Corona – Höhenkrankheit!) Ich kannte dann erst mal nur einen Weg und der führte ins Bett, bisschen Wasser trinken und dann war ich auch schon in Morpheus Armen.

Am nächsten Tag ging es schon besser und wir trafen einige unserer Mitreisenden beim Frühstück. Da Aquaventure eine Vollcharter auf die Beine gestellt hatte, und alle früher anreisten, hieß es jetzt zwei Tage in Quito rumkriegen um dann erst das Schiff zu entern.

Maik, selbsternannter Reiseführer, hatte ein kleines, feines Programm für die ersten drei Tagen zusammengestellt, incl. eigenen Bus: so machten wir uns auf, die Gegend zu gucken, den Otavalo Markt leer zu kaufen, den Cotopaxi (4800m!!!) zu besteigen und zu überleben, den Äquator zu „besichtigen“, Meerschweinchen zu essen um dann endlich rüber zu fliegen auf die Galapagos Inseln – Gott sei Dank! auf Meeresniveau! Halleluja!

Nach ein wenig hin und her am Flughafen (Drogenhund und Einreise-trallala ) wurden wir mit einem Shuttlebus zum Hafen von St. Christobal und letztlich auf das Schiff gebracht. Dort dann noch einen Schnelltest gemacht und die Klamotten einräumen.

Im Vergleich zu Quito und später zu Guayaquil machten die Galapagos Inseln einen verschlafen, ländlichen Eindruck. So richtig was für uns Landeier – man muss nicht mehr auf sein Portemonnaie achten.

Die Humboldt Explorer ist ein gutes Tauchschiff, dass allerdings schon etwas betagter ist. Die Kabinen sind klein, aber ausreichend. Was mich wirklich gestört hat, war die Tatsache, dass die wenigen Schränke und Verstaumöglichkeiten nicht ganz so einsatzfreudig waren. Schublaben klemmten, Griffe waren abgebrochen. Wenn es nur so wenige Möglichkeiten gibt, sollten diese sich auch in Ordnung sein.

Aber! Die Crew war spitze, die beiden Guides Gabi und Ronny super nett und kompetent. Der Service incl. Cindrella-Flossen-Aktion nicht zu toppen. Kaum vom Tauchen aus dem Tauchboot (Zodiac) geklettert, wurde mir schon alles abgenommen und der Anzug aufgerissen, sogar die Füsslinge wurden abgezogen. Es folgte das unvermeidliche, vorgewärmte Badetuch, der wohltemperiert Kakao und kleine Häppchen. Ich fand es gewöhnungsbedürftig aber ich habe mich nicht gewehrt…

In der Zwischenzeit waren die Kabinen Tip-top sauber, das nächste Essen war in den Vorbereitung. Ich hab dann irgendwann aufgehört zu überlegen, was gerade serviert wird, immer nur brav hinsetzen und den Schnabel aufreißen.

 

Der Bartender Kevin hatte -wohlgemerkt nach dem letzten Tauchgang- auch sehr schnell raus, wer was gerne trinkt. Uns hat das Essen ausnehmend gut geschmeckt. Nicht nur das es lecker und abwechslungsreich war. Es wurde auch so toll dekoriert, also so mit Schnitzen und Tüpfchen draufmahen und ein paar Blättchen hier, Blümchen da…zum Gucken und Essen.

Ach- ich möchte nie was anderes machen, an- und ausgezogen werden, essen, trinken, schlafen, aufwachen…….manchmal kann das Murmeltier immer weiter grüßen!

Na, ja zugegebener weise muss ich jetzt auch die Tauchgänge (bis zu 4 Stück am Tag) auch erwähnen. Strömung, Dünung und Waschmaschine waren nicht ungewöhnlich. Hammerhaie, Galapagoshaie, Maltas und Schildkröten – einfach nur toll.

Bei zwei Landausflügen konnten wir uns so ein wenig wie Charles Darwin fühlen. Die Tiere denen wir begegneten zeigten keinerlei Respekt vor der „Krone der Schöpfung“. Die hatten nicht mitgekriegt, dass Menschen anders wo, nicht ganz so zimperlich mit Tieren umgehen.

Es war eine tolle, beeindruckende Tour und das Einzige was mich wirklich, wirklich gestört hat, ist die Tatsache, dass wir nur knapp 14 Tage dort waren. Ursprünglich in 2020 waren mal 3 Wochen geplant. Vielleicht kommen wir ja doch nochmal wieder – schön wäre es schon!

Stand 2022 ©MGZ