2016 Oktober – Capetown und Westküste

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Jenseits von Südafrika!

Einen ähnlichen Filmtitel kennt wohl fast jeder und verbindet damit die phantastischen Bilder von weiter Steppe und eine unbeschreibliche Weite (in diesem konkreten Fall war es Kenia). Deshalb also Afrika – korrigiere Südafrika?! Auf jeden Fall war es auch die Suche nach was Neuem, wodurch sich das Durchstrukturierte eines Tauchurlaubs ersetzten lässt.

Wie dem auch sei, jedenfalls hatten wir im Januar diesen Jahres schnell einen Flug mit Emirates gebucht. Und eins wurde uns schnell klar, die darauffolgende Vorbereitungszeit gehört zu den

interessantesten und schönsten Urlaubsplanungen, die wirseit Jahren durchgeführt haben.

Wir haben alles selber geplant, verworfen, wieder geplant umgeschmissen, in verschiedenen Reiseforen gestöbert, wieder geplant und verbessert und, und, und. Als unsere Route dann stand, wurden unsere Unterkünfte ausgesucht – alles via Internet, alles nur B&B`s keines größer als 6 Zimmer.

Wider Erwarten erhielten wir auf unsere Anfragen immer recht zügig eine Antwort. Mal wurde eine Anzahlung fällig, mal genügte unser Wort, dass wir kommen. Ende Februar stand soweit alles fest, incl. eines Leihwagens mit Automatikgetriebe (Linksverkehr).

So ging es dann auch schwub, schwub und wir fanden uns am 14.Okt. im Düsseldorfer Flughafen in der Abflughalle wieder. Geht’s jetzt wirklich los??? Ja, endlich – Afrika wir kommen! Mit dem A380 Richtung Dubai dann weiter mit einer 777 Richtung Cape Town – „The Mother City Of Southafrica“. Hier hatten wir uns das Guesthouse African Home ausgesucht, das vorn Ralf und Stephan betrieben wird. In dem über 200 Jahre alten Häuschen sind 6 Gästezimmer untergebracht mit kleinem Pool, exzellentem Service und guten Rotwein.

Wir bezogen unser Zimmer 7 und fühlten uns vom ersten Augenblick an wohl. Am Ankunftstag sahen wir uns ein wenig in der Gegend um und gingen Abends dann im La Bohem zum Essen. Alles war gut! Auch die Sicherheit – kein Problem.

Wieder und wieder wurden wir im Vorfeld gefragt, ob wir keine Angst um unsere Habseligkeiten und unser Leben hätten, wenn wir ins kriminelle Südafrika fahren. Durch die Tips unserer Gastgeber und gute Informationen im Vorfeld beschlossen wir, dieses „Risiko“ einzugehen. Oft gingen wir in Kapstadt zu Fuß auch wenn die Sonne schon untergegangen war, ohne in Lumpen gehüllt zu sein. Ja wir sahen immer gut aus und wir haben jeden Moment genossen!

Dazu aber noch mehr in diesem Bericht.

Jedenfalls sind wir dann am ersten Abend tot müde aber glücklich ins Bett gefallen. Obwohl wir in Kapstadt Bezirk Sea Point sehr zentral gewohnt haben, war es wunderbar ruhig in unserem Guesthouse.

Unser Programm in Cape Town:

Erster voller Tag des Urlaubs: Früh aufstehen! Besuch des Two Oceans Aquariums mit zwei Tauchgängen in zwei verschiedenen Unterwasserwelten. Nach dem unser Equipment wieder im Guesthouse verstaut war, improvisierten wir anschließend ein 2-Tage-Ticket für den Hop-on-Hop-off Bus. Rote Linie dann am Tafelberg raus, in die Seilbahn rein oben ein wenig runtergeguckt, wieder in die Seilbahn rein, dann in den Bus und die unvermeidliche Tour weiter durchgezogen. Zwischendurch besorgen wir uns noch eine Telefon- und Loadkarte von Vodacom. Dafür haben wir 85 ZAR/ 5,58 € bezahlt, Achtung! Nicht direkt am Flughafen kaufen, sondern lieber im Guesthouse fragen, wo der nächste Telefonladen ist. Ging dann alles sehr unproblematisch und schnell. Wir haben unser Guthaben auch nicht aufbrauchen können.

Tag zwei: Heute mal ein wenig länger schlafen und das herrliche Frühstück im Guesthouse genießen. Dann zu Fuß zur Bushaltestelle, keine Lust zum Warten gehabt und zu Fuß direkt zur Waterfront (sehr exklusiv), hat auch was mit Königin Victoria und, nein nicht mit ihrem Gatten, sondern mit Ihrem Sohn Alfred zu tun. Es gilt zu gucken und zu entdecken und das Kreditkärtchen glühen zu lassen.

Und ja, ich habe es getan! Ich bin in Südafrika auf die Pirsch gegangen und habe mein erstes Wild erlegt, die erlegte Trophäe wird einen wunderschönen Platz an der Wand in unserem Domizil zu Hause erhalten. Soll doch einer sagen, Köpfe an der Wand seien unappetitlich – pahhh! Meine Antilope wurde feierlich auf den Namen Ralf-Stephan getauft und ich überlege noch, wie ich sie im Handgepäck nach Hause transportieren werde. Aber warum jetzt schon darüber nachdenken. (Bevor mich jetzt jemand von Euch bei diversen Tierschutzvereinigungen anprangert- sh. Bild von Ralf-Stephan. Der sah nie besser aus!).

Tag drei: Was ist das heute für ein schöner Tag – auch wenn das Frühstück wieder einmal viel zu kurz ausfällt. Heute sind wir mal wieder etwas wassersportlich! Jawohl! Wir werden überpünktlich von einer netten, barfüßigen Divemasterin von Into the Blue um 06:45h abgeholt. Ja, das nennt man Urlaub. Im Diveshop angekommen, werden wir erst einmal eingekleidet, mit Formularen überhäuft, wieder eingekleidet, um etwas Geld erleichtert und dann in ein Auto verfrachtet. Der TL und die nette, junge Divemasterin (immer noch barfüssig) stellen fest, dass sie heute nur Germans in der Gruppe haben, lehnen meinen Vorschlag zur besseren Verständigung, alle Briefings auf deutsch zu machen aber ab. Aber daraufhin wird tief im Handschuhfach gewühlt und special german music auf- bzw. eingeschmissen. „I like very much!!“ spricht noch der Tauchlehrer am Steuer, da dröhnt uns Till Lindemann schon mit „Mirrrr ist kaaaahlt!“ zu.

Danke Ramstein! Ihr scheint die juchzenden Almduddler abgelöst zu haben.( Jetzt werden Deutsche im Ausland wohl nicht überall in Lederhosen und Dirndel erwartet). Alle sind zufrieden, auch weil die CD langsam ihren Geist aufgibt. Es geht zu zwei Tauchgängen nach Hout Bay. Ein verschlafenes Örtchen mit einem stattlichen Hafen. Dort wird ein Pavillon aufgebaut, da gibt es dann heißen Kaffee, Tee und Obst und wieder um einen Divemaster (der ist fast Deutsch) und einen Servicemitarbeiter, die einen großen Teil der Zeit damit beschäftigt sind, den Pavillon am Wegfliegen zu hindern, obwohl dieser mit Heringen im Boden verankert ist.

Dann werden wir mit einem Zodiac zum ersten Tauchplatz „Coral Garden“ gefahren und geschmissen und ich muss sofort wieder an Till denken, der kann diesen Song nur in einer ähnlichen Situation geschrieben haben.

Aber es ist wirklich sehr schön, durch den, das (?) Kelb zu tauchen und hinter jedem Gebäum den Großen Weißen zu vermuten. Das macht die Sache aber auch nicht wärmer. Na, ja ich hatte mir fest vorgenommen, nicht die erste zu sein, die sich als Frostbeule zu erkennen gibt und das war ich auch nicht. Nach ca. 36min. sind wir alle aufgetaucht. Jetzt ging es zurück zu unserem „Zeltplatz“ und Gott sei dank, der Wind hatte nicht nachgelassen und die Sonne zeigte sich auch kein einziges Mal. So waren alle immer mit irgendwas beschäftigt, nur um wärmer zu werden. Die Zeit verging fluchs und wir rüsteten uns für den zweiten Tauchgang. Mein Gemahl und ich lüfteten jetzt auch das Geheimnis unserer mitgeschleppten großen Tasche. Da waren unsere eigenen Halbtrockenen drinnen und die waren jetzt beim Anziehen ganz trocken und das war dann auch für den Moment doch ein Vorteil. Der verflüchtigte sich dann doch relativ schnell nach der Rolle rückwärts ins 11°C kalte Atlantikwasser. Aber die munteren Gesellen, die sich um uns scharren, waren dann doch der Grund dafür dieses Mal 46 Min. auszuhalten. ( An dieser Stelle will ich, dass ihr alle sehr stolz seid auf mich!!!)

Zurück im Guesthouse verkroch ich mich erst Mal unter die dicke Decke und schlummerte dann auch schnell ein. Abends gab es dann noch ein ziemlich geiles Menü im La Mouette. Nicht ganz so günstig wie sonst, aber aller erste Sahne!

Tag vier: So, heute wird aber mal so richtig ausgiebig gefrühstückt. Das ist aber auch schwer. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre eine Kuh. Die hat mehr als einen Magen und die muss auch ständig fressen, damit sie nicht aufgast. Was für ein Leben! Das Frühstücksbuffet im African Home ist so aufwendig mit kleinen Leckerbissen gespickt, dass es wirklich schwer fällt, alles mal durch zu probieren. Außerdem ist alles filigran und mit viel Detailverliebtheit angerichtet, dass ich gar nicht so richtig rein beißen will, um den Gesamteindruck nicht zu zerstören. Ich erwähnte schon, dass ich ein äußerst praktisch veranlagter Mensch bin und sich solche aufkeimenden Gewissensbisse auch schnell wieder verflüchtigen?!

Weil wir am Tag zuvor so schön gefroren haben, hatten wir uns heute die Sonne und ein Taxi für den ganzen Tag gewünscht und bekommen. Auf dem Plan standen schöne Strände, lustige Pinguine und das Kap der Kaps incl. Leuchtturm und obligatorischem Foto, da wo die zwei Weltmeere sich „Guten Tag“ sagen. LÄUFT – bzw. lief wie am Schnürchen, incl. dem kitschigsten Sonnenuntergang, den man sich in einem Reiseprospekt ansehen kann bei Chapmans Peak.

Abends dann nicht mehr ganz so fein, aber trotzdem sehr gut zum Ocean Basket.

Tag 5: Wie die Zeit vergeht- heute ist unser letzter voller Tag in Kapstadt. Wir haben uns den Vormittag damit vertrieben nochmals durch die verschiedenen Geschäfte auf der Main Street zu bummeln. Danach wurde bereits ein Koffer weiterreise fertig gemacht. Um 15:00h hatte Ralf für uns eine Passage auf der Fähre nach Robben Island gebucht. Obwohl dieser Nachmittag mit einer 45 Min. Verspätung begann und dann im Verlauf immer ungemütlicher und kälter wurde, war der Besuch auf dieser ehemaligen Gefängnisinsel sehr, sehr beeindruckend.

Abends entschieden wir uns für das griechische Lokal Mykonos und nahmen dann noch einen Absacker in unserer Unterkunft.

Tag 6: Uns fiel der Abschied so schwer, denn wir hatten uns pudelwohl gefühlt bei Ralf und Stephan in ihrem African Home. Das Taxi kam, wir und unsere Koffer wurden verstaut und bevor wieder ein Tränchen läuft, schnell weg denn der Urlaub geht ja noch weiter….

Am Flughafen nahmen wir unseren Wagen in Empfang und machten uns auf den Weg über die berühmte N62 (ähnlich wie die Route 66 in den USA) – die Landschaft ist wirklich atemberaubend – Richtung Oudtshoorn, der Hochburg der Straußenfarmen. An einer haben wir auch kurz gehalten, mal so große Tiere geguckt und weiter zum Supermarkt. Untergekommen sind wir in Burga`s B&B – sehr heimelich und gemütlich. Burga ist echt ein Schatz. Und ratet jetzt mal was es zum Abendessen gab??? Richtig: toten, großen Vogel im wunderbaren Restaurant Buffelsdrift – lecker Aussicht, lecker Essen.

Tag 7: Am nächsten Morgen erwartet uns ein tolles Frühstück und dann starten wir in den Tag. Da wir schon mal in der Gegend sind, fahren wir einen kleinen Umweg von 60km und besuchen die Cago Grotte. Wir buchen und da steh ich zu, die easy-Standard Tour, bei der man nicht durch so Löcher kriechen muss, die „Briefkastenschlitz“ heißen. Imposant ist jeder der Säle, durch die wir kommen incl. kleinem Konzert im Drum-Room.

Dann geht es fluchs weiter auf unserer Reise gen Osten Richtung Addo Elefant National Park. Unsere Unterkunft heißt Lupus Den, hat keine Adresse und ist ein Farm in Mitten von Zitrusplantagen. Wir danken dem lieben Gott, dass wir ein Navi mit gebucht haben und das mit dem GPS Koordinaten-Schnick-Schnack funktioniert. Angekommen zeigt uns Priscilla alles was wir so gebucht haben incl. unserer vier (! – nicht gelogen) vier Duschen in unserem Gardencottage „Kingfisher“- wie wir bisher überlebt haben, in dem wir uns immer eine teilten, ist mir ein Rätsel.

Wir haben hier nicht nur B&B sondern auch D gebucht und so erwartet uns bei leiser Klaviermusik ein so wunderschön im britischen Kolonialstil eingedeckter Tisch, dass Priscilla auch ein totes Stinktier servieren kann und wir würden es gut finden. Es gibt kein Stinktier sondern, Lamm – heißt wohl heute auf Neudeutsch Pull-irgendwas, jedenfalls fällt das Fleisch so von der Gabel in den Mund. Als Vorspeise gibt es einen gefüllten Riesenpilz und hinterher ein Mousse. Dazu ein Weinchen.

Es ist in dieser eher ländliche Gegend sehr empfehlenswert, dass man sich vorher Gedanken macht, wo man zu Abend isst, weil nicht so wahnsinnig viele Restaurants vor Ort sind. Einige Reisende die wir getroffen haben, konnten von ihren allabendlichen Odysseen berichten. Mit diesem B&B, welches auch ein Dinner anbietet, haben wir ins Schwarze getroffen. Obwohl ich mich nicht auf schnöden Mammon beziehen wollte, sei an dieser Stelle erwähnt, dass wir für zwei Personen für drei drei-Gänge Dinner keine 100,- € bezahlt haben. Ist wie das perfekte Dinner ohne zu kochen.

Tag 8: Nach einem ebenfalls sehr stilvollen Frühstück (SILBERBESTECK!) ging es los zu unserer ersten Safari im Addo Elefant National Park. Die liebe Priscilla überraschte uns mit einer Karte, die uns den Weg wies. Es gab (wie immer, aber das sollten wir noch lernen) einen langen Weg (meistens auf asphaltierten Straße) und einen kurzen Weg, aber auf einer „dirty road – but that`s ok!“. Wir haben an unsere Reifen und an unseren Lack gedacht und zuerst den langen Weg genommen – einmal und dann haben wir uns den landestypischen Gepflogenheiten angepasst.

Im Addo hatten wir eine geführte Tour bis Mittags incl. leichtem Lunch mit Sorita – das war sehr schön. Dann am Nachmittag sind wir mit unserem Wagen nochmal alleine los. Wir haben leider keine Löwen gesehen. Aber Elefanten, Elefanten, Elefanten und ich bin ungelogen drei mal kurz gestorben. Daneben gab es noch Schakale, Büffel, Gazellen, Antilopen, Warzenschweine u.s.w. Es war wirklich toll – und auf der „dirty Road“ zurück, eine Dusche aussuchen und ab zum Klavierkonzert und lecker esssen.

Tag 9: Wieder Frühstück – übrigens auch dass very british, das Einzige was mir fehlt, sind die verschiedenen Brotsorten, die wir in Kapstadt genießen konnten. Engländer kennen leider nur Toast – aber sie haben kleine, silberne Buttermesser, und Schöpflöffel für das Müsli und Esslöffel für den Joghurt, und Eiergabeln und Messer für irgendwas und kleine Deckchen über dem Orangensaft und immerhin auch Vollkorntoast. Geht alles sehr gut!

Danach haben wir eine Safari im Amakhala Privat Reserve gebucht. Das muss sich der Europäer so vorstellen, dass verschiedene Bauernhöfe sich zusammengetan haben, nichts mehr anbauen und einen laaaangen Zaun um das ganze Gebiet ziehen. Dann kaufen sie Tier (z.B. auch vom Addo Park wie wir erfahren haben) und tun sie da rein und dann machen sie gar nichts mehr, außer Touries mit echt coolen Jeeps dadurch zu fahren und die Tiere zu gucken. Ja, haben wir gedacht, dann sollten wir doch so ein paar Löwen, die da auch unter den Tieren sind, sehen. Tja, die Bauernhöfe sind doch ein wenig größer als wir uns das vorstellen. Amakhala umfasst ein Gebiet von ca. 57.000 Hektar, da gibt es viel zu verstecken auch für Löwen. Aber auch hier haben wir in einer kleinen Gruppe viele Zebras, Antilopen, Gnus, Giraffen, Nashörner u.s.w. gesehen. Leider stellen sich die Viecher auch nicht immer in optimale Position, so dass fotografieren schon eine Herausforderung ist.

Merke: auch so ein Raiffeisenverband ist kein Zoo – und das ist gut so.

Heute hat Priscilla noch mal irgendwas mit Fillet zum Abendessen geplant (sie macht alles aus Fillet , auch das Hack für das im Bobotie). Dann werden wir noch den Rest Wein vernichten, dann heißt es morgen schon wieder Abschied nehmen – schade! Aber es erwartet uns noch so viel und wir sind schon so gespannt!!!

Tag 10: Nach einem leckeren Frühstück wird sich umarmt und dann heißt es Abschied nehmen von der Zitrusfarm. Es geht ein ganzes Stück weiter wieder gen Westen Richtung Wilderness (das sprechen wir jetzt aber auch schön Deutsch aus, wie ich gelernt habe).

Ein Ort wie im Bilderbuch, traumhafter langer leerer Strand, grüne Hügel und viele kleine Lädchen und Lokale. Untergekommen sind wir bei Sue und Phil in ihrem wundervollen Kingfisher County House– ein so herzliches, sympathisches Paar, das ich es kaum glauben kann, es schon wieder so super anzutreffen. Hier zählen die Details – unser Zimmer ist sehr geräumig und hat einen eigenen kleinen Balkon.

Unsere Aktion an diesem Nachmittag bestand im Besuch der „Map of Africa“, einem atemberaubenden Blick auf den Beach und die Stadt und Spaziergang am Strand.

Tag 11: Zum Frühstück gibt es nicht nur Köstlichkeiten sondern auch eine wunderbare Anzahl von verschiedensten Vögeln, dass mir ein, zwei mal der Gedanke an das Paradies durch den Kopf geht. Heute lerne ich: „Birds love cheese!“ ob ihr das jetzt glaubt oder nicht.

Leider, leider geht es wieder weiter, nach einem herzlichen Drücken und Winken auf die N2 weiter Richtung Westen. Die Landschaft ist echt atemberaubend schön – wie auch schon auf dem ersten Stück der Gardenroute. Einen leichten Lunch nehmen wir im „Blue Crane Farm Shop“, direkt hinter Heidelberg, ein (auch ein Tip von Sue) – die Pasteten und der Cheescake sind der Hit.

Dann kommen wir am Nachmittag im kleinen verschlafenen De Kelders im B&B Haus Giotto an. Und wieder sind es unsere Gastgeber, die uns antreiben, den verbleibenden Tag noch zu nutzen. Wir steigen über einige Klippen fast hinunter bis zum Meer und können tatsächlich zwei Wale im Sonnenschein beobachten.

Bemerkung am Rand: Es scheint so, dass alle unserer B&B Betreiber der Vereinigung gegen „Langeweile der Reisenden“ angehören. Alle haben immer irgendwelche Vorschläge zu irgendwelchen Aktivitäten, um wirklich auch jede Minute nutzen zu können. Ich bin sicher, dass sie auch den Wunsch nach einem relaxten Tag am Pool oder so akzeptieren, kann dies aber nicht bestätigen, da wir dies nie eingefordert haben. Wenn wir an deutsche Pensionen denken, müssen wir schmunzeln.

Wir essen Abends in einem Lokal um die Ecke und fallen müde ins Bett.

Tag 12: Hier teile ich mit, dass dies mein frühstes Aufstehen innerhalb eines Urlaubs ever war. Ja um 5:00h ging der Wecker um kurz vor halb sechs waren wir auf dem Weg. Warum? Um den großen Weißen zu sehen. Wir trafen um 5:45h im „Great White House“ ein. Wir hatten eine Tour mit Marine Dynamics gebucht. Es gab ein wirklich anständiges Frühstück, ein gutes Briefing, dann noch schicke orange Regenjacken und Schwimmwesten der gleichen schmeichelnden Farbe. Ab ging’s auf einen Kutter, da erhielt jeder seinen Wetsuit und Booties und dann ab in den Käfig und gucken.

Im Vergleich zu den absolvierten Tauchgängen in Kapstadt ist das Wasser hier schnuckelig warm mit 17° C. Aber gefühlt gibt es keinen Unterschied – schon weil wir uns nicht so viel bewegten. Nach ca. 20 Min. heißt es dann Gruppenwechsel. Wie auch immer, einer der Bootscrew meinte uns nochmal in die Kälte schicken zu müssen – lag wohl an den professionellen Kameras, die wir mit uns rumschleppten. Zugegen, er hat vorher gefragt „Hey Monica, do you want to visit the White again?“ Da hab ich ja gesagt. Worauf nur kam: „Go for it!“ Schon war ich wieder drin.

Es war früh und es war kalt und es war nicht ganz billig, aber für uns hat es sich definitiv gelohnt: 7 verschiedene Haie zeigten sich mal weniger aktiv, mal hatte ich den Eindruck, dass sie doch gerne wissen wollten, wie es so im Käfig aussieht. Es rumpelte doch ganz schön.

Verfroren und ein wenig müde aber glücklich kamen wir wieder in unserem Haus Giotto an. „Was macht ihr denn jetzt? Das Wetter ist so schön, geht doch einfach mal den Trail bis zu Höhle der Steinzeitmenschen!“ Also nicht schlapp machen, umziehen und los 8 km an der steilen teilweise trotzdem sandigen Küste entlang. Schon wieder Wale – und nach ein wenig Nieselregen, dann doch noch Sonnenschein.

Abends haben uns unsere Gastgeber im „The Boatshouse“ eingebucht. War das lecker und urig – so eine richtige Kneipe im Hafen. Die Bedienung hat mich echt gefragt, ob ich Eis im Rotwein möchte und das Glas dann (natürlich ohne Eis) doch so voll gemacht, dass nicht mehr viel zum halben Liter gefehlt hat.

Tag 13: Heute wir das Auto mal wieder gefordert. Wir machen bei bedecktem Himmel und ein wenig Regen eine kleine Rundtour: Gainsbaai – Agulhas (na das ist jetzt wirklich der südlichste Punkt Afrikas) mit Fotostop – Struisbai – Arniston – Bredasdorp (Shopping Alarm!!) – Napier – Stanford – Gainsbaai 

Abend essen wir bei Rosemarie ganz stilvoll.

Tag 14: Wieder ist Abschiednehmen angesagt. Es geht weiter, kaum zu glauben, zu unserer letzten Station nach Somerset West.

Gina gibt uns noch einen Routentip, so dass wir einen kleinen Schlenker fahren und drei herrliche Pässe überqueren. Die Landschaft ist atemberaubend schön. An Betty’s Bay legen wir einen kleinen Fotostopp mit Pinguinen, Fregattvögeln und Klippschliefer ein.

Dann geht es weiter Richtung Franschhoek dort schauen wir uns das schnuckelige Städtchen an, dass zum stöbern und shoppen einlädt. Am späten Nachmittag kommen wir dann im Golden Hill unserem letzten B&B auf unserer Reise an. Ein schönes altes Haus mit gepflegtem Garten. Zum Abendessen sind wir bei Harrys gebucht.

Tag 15: Langsam neigt sich der Urlaub dem Ende, leider. Nach einem guten Frühstück planen wir unseren letzten vollen Urlaubstag in ZA. Wenn ich so recht darüber nachdenke, ist es das erste mal, dass wir nicht mit Vorschlägen für den Tagesverlauf überhäuft werden, sondern in Eigenregie aggieren. Geht auch – ist aber zugegebener Weise nicht ganz so komfortabel – wir wurden in den letzten Tagen aber auch so verwöhnt, daran gewöhnt man sich!

Aber was soll’s heute geht es erst mal in einer der größten Shopping Malls der Somerset Mall. Da haben wir schon größere gesehen, aber um die letzten Souvenirs zu kaufen und die Südafrikaner beim sonntäglichen shoppen zu beobachten reicht dann aus. Danach fahren wir Richtung Stellenbosch, der zweitältesten Stadt am Cape und ebenfalls von den Holländern gegründet. Auf dem Weg dahin, fällt uns ein sonntäglicher Familiy Market auf einem Weingut auf, den wir kurzfristig besuchen. Es gibt Stände mit handgefertigtem Nippes, Fressalien und und Livemusik. Wir versuchen alles und fahren dann weiter. Auch in Stellenbosch spazieren wir ein wenig durch die antiken Straßen, bis wir die letzten Sonnenstrahlen auf unserem großen eigenen Balkon in unserem B&B genießen.

Gleich haben wir uns das Packen vorgenommen und das wird eine der größten Herausforderungen im ganzen Urlaub. Hier kann man so schön shoppen……..

Abendgegessen wird in einem schnicken Fish and Suhi Restaurant Blue Waters. Fischplatte für zwei und leckere Vorspeisen. Ab ins B&B und den letzten Wein in den Kopf schütten.

Tag 16: Die Sonne kommt langsam raus und unser letzter Tag in Südafrika bricht an. Wir genießen unser letztes Frühstück und unterhalten uns wieder einmal mit anderen Reisenden. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Leute man doch trifft und wie es sich doch lohnt, sich auszutauschen. Danach heißt es, den letzten Koffer zu schließen und möglichst die Höchstmarke von 30 kg nicht zu überschreiten.

Da es bis zum Rückflug noch etwas dauert, besuchen wir noch das sehr schön angelegte Weingut Vergelegen. Wir spazieren durch die herrlichen Gartenanlagen und genießen die Sonne – zuhause ist das leider wohl nicht so ganz möglich. Danach gibt es noch einen light Lunch und schon machen wir uns auf den Weg zum Flughafen.

Der nette Mann von Europcar erzählt uns, dass wir komplett falsch sind, setzt sich kurzer Hand hinters Steuer und fährt uns zur Abflughalle. Als er uns und unser Gepäck rauslässt und wegfährt, denken wir kurz darüber nach, dass das auch irgendwer gewesen sein könnte, der sich mal ein Auto unter den Nagel reißen will. Ach was solls, er war ja ganz nett und kaum 10 min. später erhalten wir eine SMS von Europcar, die unsere Rückgabe bestätigt. Die Welt ist doch noch nicht verloren.

Jetzt sitze ich hier in der Abflughalle. Ein letztes erstes Bier vor mir, einen letzten Souveniershop geplündert und irgendwie doch melancholisch. In ein paar Stunden bin ich tatsächlich jenseits von Afrika. Aber irgendwie sind mein Kopf und mein Bauch immer noch da und brauchen bestimmt noch Tage um nach Hause zu kommen……..

VIELEN DANK!

Ralf&Stephan, Burga&Louis, Priscilla&Family, Sue&Phil, Gina&Otto und allen aus der Crew

Facts:

Unsere Route

It‘ s save! „Habt ihr keine Angst?“ das war das, was ich am häufigsten vor Reiseantritt gefragt wurde. Nein, hatten wir nicht und nein, hatten wir auch während der ganzen Reise nicht. Wir haben uns immer bei unseren Gastgebern im B&B erkundigt und hielten uns an die Empfehlungen. Wir waren in Kapstadt auch nach Anbruch der Dunkelheit zu Fuss unterwegs, wir sind in Gainsbaai auf unbefestigten und unbeleuchteten Straßen nach dem Abendessen nach Hause gegangen. Wir haben noch ein System der Geld und Kreditkarten Verteilung erarbeitet – das werden wir aber zukünftig auch bei anderen Reisen zur Anwendung bringen. Wer Interesse daran hat, bitte melden.

Essen und Trinken

Preise Abendessen für ZWEI Personen jeweils immer 2 Vorspeisen 2 Hauptgerichte und immer mit Wein von 325,- ZAR/ ca. 22 € bis 1400,- ZAR/ ca. 92,- €; im Duchschnitt lagen wir bei 39,- €

light Lunch: von 2 € bis 10 € für zwei Personen

Preise Unterkunft incl. Frühstück von € 22,-  bis € 53,- pro DZ

NUR B&B Guesthouses und alles privat von uns rausgesucht und gebucht. Wir waren in deutschsprechenden als auch bei englisch sprechenden Gastgebern untergebracht. Ausnahmslos alle waren sehr gut, ruhig und die Zimmer nicht zu bemängeln. Natürlich gibt es im Vergleich Präferenzen, die sehr unterschiedlich sind. Wir haben im Internet gestöbert und unsere Unterkünfte nach unseren Interessen vor Ort gewählt. Da wir uns nicht auf die Fahne schreiben, immer nur Glücksgriffe zu landen, wird es noch zahllose weitere gute Unterkünfte geben.

Was besonders schön war an den B&B war die familiäre Nähe zu anderen Reisenden und die herzliche Gastfreundlichkeit der Betreiber, ohne aufdringlich zu sein. Das hat uns teilweise wirklich berührt. Gute Gastgeber planen für dich den Tag, wenn du es wünschst, damit du dieses herrliche Land entdecken kannst und nicht mit Recherche vor Ort beschäftigt bist. Kartenmaterial, kleine Informationsbroschüren mit Empfehlungen für Restaurants und Sehenswürdigkeiten etc. sind  der Standard.

Und im Zweifel immer fragen, die Tipps waren alle super und wir sind sehr, sehr dankbar solche Gastgeber gehabt zu haben.

Gefahrene KM mit dem Leihwagen: 2574

Tipps Kofferpacken – vorher nachdenken und planen. Wir haben in verschiedenen Päckchen mit Tüten gepackt. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen. Wenn ihr in Südafrika einkaufen wollt – und hier gibt es viel, was man günstig kaufen kann, packt alte Sachen ein und hinterlasst sie im B&B, wenn ihr abreist. Jedes Zimmermädchen freut sich sehr, wenn es was ergattern kann.

Toiletten:

Unschlagbar die Kreativität, wie man Toiletten einrichten kann (Ich war sogar auf einem „Town-Ship-Look-WC)“. Kommen wir mal zur Sauberkeit im Speziellen und im Allgemeinen (ein klassisch deutsches Thema). Ich habe selten eine Stadt bereist die einen so sauberen Eindruck bei mir hinterlassen hat, wie Kapstadt. Die öffentlichen Toiletten waren immer i.o., es gab kaum mal eine „Klofrau“ die, die Hand aufgehalten hat. Kein Restaurant oder Gaststätte in der man komisch angeguckt oder angemacht wurde, nach dem Motto „Klo nur für Gäste!“

Karte und Navi:

Mit dem Leihwagen haben wir auch ein Navi gebucht. Das war sehr hilfreich, obwohl wir die meiste Zeit nach Straßenkarte gefahren sind. Aber in den ländlichen Gebieten, gibt es oft nur GPS Koordinaten, statt Adressen, da hat uns das Navi sehr geholfen.

Wind:

Immer und ständig. Der gute Rat: immer ein Jäckchen am Start haben. Im Schatten ist es immer kühler. Wir hatten Temperaturschwankungen von morgens 30 Grad C, Abends bei 13 Grad C. Am nächsten Tag konnten wir Abends noch bei 28 Grad C im T-Shirt zu Abend essen – windgeschützt.

Mücken:

Ich habe drei gesehen. Zwei gehört – ich glaube eine hat überlebt.

 

 

Wichtigster Tip:

Wohnst Du zentral in Kapstadt (wir waren in Sea Point untergebracht) brauchst Du keinen Leihwagen (Danke nochmal Ralf & Stephan für den Tip). Es gibt den Touribus (Hop-on-hop-off), den Linienbus und der liebe Gott hat an deinem unteren Ende zwei Dinger angebracht, die dich durch rhytmische, antrainierte vor und zurück Bewegungen in die gewünschte Richtung in Bewegung setzten.

Das zweitwichtigste:

Pinotage forever!

Was wir noch so dabei hatten:

Karte Südafrika, Mappe mit Anschriften, GPS Koordinaten und Telefonnummern all unserer Unterkünfte nach Reisefolge. Außerdem eine Auflistung aller Kosten, die wir noch vor Ort bezahlen mussten – wirklich auf Papier, manchmal war das Internet doch etwas langsam.

Stand Nov 2016

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