2013 Florida

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Es ist schon etwas her, da hat es uns in die USA verschlagen. Ursprünglich entsprang dieser Gedanke, da wir in einem unserer letzten Urlaube nach Honduras über Atlanta einreisen mussten. Das ging nicht ohne ESTA und dieser Antrag ist für zwei Jahre gültig. Also wieso sollten wir den nicht noch ein weiteres Mal nutzen? Aus dieser Idee formte sich ein konkreter Plan als wir im JAN 2013 auf der Boot in Düsseldorf Anya von Scuba-Fun in Key Largo kennen lernten.

Mit Air Berlin ergatterten wir auch einen günstigen Flug und mit der angebotenen Bonus&Special Card konnten wir bequeme Sitzplätze reservieren und genügent Zusatzgepäck (Tauchgepäck) mitnehmen. Von Düsseldorf aus werden Direktfülge zwischen 10-12 Stunden Dauer angeboten. Welcome to Miami! Geplant war neben der Wracktaucherei zunächst, eine kleine Tour durch Florida nördwestlich nach Crystal River um dort mit den Manatees zu schnorcheln. Also am Flughafen angekommen, erst mal den geliehenen Jeep beladen und ab ins erst Hotel nach West Palm Beach.

 

Recht schnell wurden wir uns einig und wir buchten für NOV 2013 die von der Basis ebenfalls vermittelte Ferienwohnung am Meer. Taucherisch wollten wir uns mal etwas Neuem zuwenden und uns auf die Wracks vor den Keys konzentrieren.

Schnell noch Essenfassen dann ab ins Bett um am nächsten Morgen frisch loszustarten. Unser Vorhaben die Küstenstrasse A1A nach Norden zu fahren, setzte unser Navi ein jähes Ende. Es war einfach nicht davon zu überzeugen, auf diesem „alten“ Weg zu bleiben. Es zog uns immer wieder auf die A1 mit der Navi Einstellung „keine mountpflichtigen Straßen“. Bei der Übernahme unseres Leihwagens wurden wir schon darauf hingewiesen, dass sich das Mountsystem auf einigen Straßen Floridas in ein bargeldloses mit Kameraüberwachung verwandelt hat. Jedenfalls habe wir auch aufgrund der etwas weiteren Strecke nach einiger Zeit den direkten Weg nach Crystal River eingeschlagen.

Hier angekommen, haben wir ein Zimmer mit Gartenblick im wunderschönen Plantation Hotel bezogen. Hier macht sich südstaatenflair an jeder Ecke bemerkbar. Beim Einchecken haben wir uns direkt auf die Teilnehmerliste für die Schnorcheltour am nächsten Tag setzen lassen. Das Schnorchl bzw. Tauchcenter ist direkt dem Hotel angeschlossen, so dass wir nach einer Tasse Kaffe auf dem Zimmer direkt in sportlicher Kleidung losziehen und 5 Min. später uns den Informationsfilm reinziehen konnten.

Der Schnorcheltrip dauert ungefähr 3 Stunden und führt durch das Flusssystem am Crystal River direkt zu den sanften Riesen. Von ungefähr November bis März jeden Jahres wandern die Manatees aus dem Golf von Mexiko die Flußmündungen zum Überwintern hoch, da hier das Wasser wärmer ist. Sie sind staatlich geschützt und es wird auch streng überwacht, wie man sich ihnen nähert. Wir hatten das große Glück bei zwei Touren, einige Tiere zu sehen, darunter auch eine Mutter mit Zwillingen. Die Tiere sind sehr zutraulich und wenn man einfach nur teilnahmslos auf dem Wasser rumtreibt, kommen sie schon mal an und wollen das komische Geschöpf mit dem Schnorchel im Mund etwas näher zu untersuchen. Ein unglaubliches Gefühl! Die Population der Manatees ist stark gefährdet und nur an einigen Stellen auf der Welt kann man eine solche Interaktion mit den Tieren in freier Wildbahn so hautnah erleben. Super!



Bei der Restaurantauswahl und den Aktivitäten rund ums Schnorcheln, haben wir uns auf unseren Reiseführer und die Tips von Scuba Fun verlassen.



Weiter gings nach drei Tagen wieder Richtung Süden den Keys entgegen. Wir bezogen die Ferienwohnung am Meer. Wunderbar! Super amerikanisch eingerichtet mit riesigem Kühlschrank, wunderschöner Terasse, herrlich ruhig gelegen, dennoch nur einen Katzensprung von der A1 entfernt. Das Wetter war zwar sonnig, aber die der Wind frischte auf. Dier ersten paar Tage war nichts mit Tauchen. Die Wracks von Key Largo liegen ca. 40 Min. Bootsweg entfernt und damit relativ Wetter ungeschützt. Nichts für Warmduscher – Service = ja aber den Allerwertesten nachtragen = nein! Außerdem sind die Preise doch etwas höher als in anderen Tauchgebieten. Dafür gibt es hier (fast) nur hochmotorige Tauchboote, mit allem technischen Schnickschnack, großzügigen Sanitärräumen und langatmigen Briefings.

Die Wracktauchgänge sollte man unbedingt mit kompassfähigkeit durchführen oder sich einen Guide gönnen. Der sichere Umgang mit Aufstiegsboje und Strömungsseil ist empfehlenswert. Die Tiefe der Wracks liegt zwischen 12 und 45m, sie sind teilweilse ziemlich imposant und (in unseren Gefilden fast nicht vorstellbar) teilweise komplett offen. D.h. auch enge Passagen sind frei zugänglich bzw. betauchbar. Was soll ich schreiben, es gibt immer wieder Taucher, die diesem „Abenteuer“ nicht wiederstehen können und bis in alle Ecken vordringen müssen. Leider passieren dabei auch immer wieder lebensgefährliche Unfälle, wie auch kurz vor unserem Aufenthalt an der „Spiegel Grove“ geschehen.

Wir selber haben dort die Brücke und einige Laderäume durchtaucht. Alles gut zu leveln, doch auch hier wird die Sicht schlagartig schlecher, bei einem unbedachten Flossenschlag – etwas Erfahrung im Bereich Wrack und Höhlentauchen sind durchaus angebracht.

Die Aufbauten der „Spiegel Grove“ sind auch sehr interessant, gekrönt wird das Wrack natürlich von „Stars&Stripes“.

Aufgrund des aufkommenden Windes und der damit verbundenen hohen Wellen, konnten wir leider neben der Spiegel nur noch die „Benwood“ betauchen. Diese ist allerdings, weil nicht so tiefliegend und auseinandergebrochen wie eine verzehrfertige Auster, easy zu machen. Selbst bei Strömung findet man in den noch aufstehenden Boardwänden noch schutz – wie die vielen Süßlippen, die wir dort beobachten konnten.

Aufgrund dessen, dass wir weniger Tauchtage durchführen konnten, als ursprünglich geplant, haben wir die Umgebung ausführlich unter die Lupe genommen: Aligator Farm (interessant – brauchen wir aber nicht nochmal), Everglades (super! Da lohnt sich auch ein längerer Aufenthalt), Vogelschutzpark, die ganzen kleinen und großen Inseln bis Key West runter!

Insgesamt lief unser Jeep um die 2000 miles und wir haben immer noch was auf der Liste stehen.

Für Südostasienverwöhnte ein abenteuerlicher und ganz anderer Urlaub, den wir sehr genossen haben. Beschlossen ist auf jeden Fall, dass wir diese Richtung über den großen Teich nochmal einschlagen werden.

Danke an alle!

Bis bald!
Heinz & Monika

 

Hotelempfehlungen/Unterkunft:


Für die Zwischenübernachtungen nutzen wir das Best Western Hotel ind West Palm Beach. Einfach, zweckmäßig und wer das Frühstücksangebot in den USA kennt, wird dort positiv überrascht sein (Preis/Leistungsverhältnis u.E. sehr gut)

Das Hotel Plantation on Crystal River Südstaatenfeeling pur! Sehr schön, sauber Zimmer mit Gardenview. Allerdings erschien uns das Restaurant etwas hochpreisig. Wir haben immer auswärts gegessen



Ferienwohnung am Meer in Key Largo
Traumhafte Lage, trotzdem zentral, gute Ausstattung, nette Nachbarn (incl. Manatee und Delfine). Würden wir jederzeit wieder buchen!

*Alle Angaben basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen aus November 2013.

© MGZ