2012 Negros und Donsol

„Vom Leben in der Villa und der Jagt nach dem Butanding“

Zunächst einmal möchte ich mich bei allen interessierten Lesern unserer Reiseberichte bedanken und freue mich gleichzeitig wieder auf ein großes Feedback.

„Ja, was wirklich Neues scheint denen auch nicht einzufallen“, könnte man denken, wenn man das Reiseziel betrachtet. Und trotzdem, wir sind Wiederholungstäter aus Überzeugung. Jedenfalls wurde aus unserer geplanten dreier Exkursion innerhalb kürzester Zeit eine 9er Gruppe. Bis auf Heinz und Monika, hatte noch keiner die Insel Negros bereist.

Die Vorzeichen unserer Reise waren denkbar schlecht: Um die Weihnachtszeit herum gab es einen starken Sturm, dessen Resultate auch im März noch unverkennbar waren. Erdbeben verschiedener Stärken folgten im Februar 2012. Das Leben der Menschen vor Ort wurde stark beeinflusst. Viele verloren ihre Unterkünfte, ihre Existenzen und beklagen sogar Tote. Diese deprimierende Stimmung wurde für den Touristen allerdings nur auf den zweiten oder dritten Blick offensichtlich – zu groß ist der Wunsch, das es weitergehen muss! Auf dem Markt in Masaplott konnten wir feststellen, wie stark eingeschränkt noch die Möglichkeiten der Menschen vor Ort sind, sei es im geringen Warenangebot verbunden mit teilweise extremen Preiserhöhungen sowie der dürftigen Logistik und Mobilität.

Unterwasser haben die Tauchplätze ebenfalls gelitten, bei einigen wird es noch etwas dauern, bis sich wieder Korallen ansiedeln.

Für Liebhaber des Muck-Divings gibt es allerdings überall etwas zu bestaunen. Besonders die Tauchplätze Car-Wreck und Banka-Wreck sind hier hervorzuheben: Frogfische (von Mini bis Miniminimini), Geister-pfeifenfetzenfische, Seepferdchen, Krabben, Krebse alles auf sehr kleinem Raum – wunderbar!

Apo-Island ist nach wie vor von Korallengärten umsäumt. Allein die vielen Schildkröten fehlten dieses Mal – vereinzelt gab es ein paar Tiere, aber das ist die Natur und kein Zoo!

Das Wetter war für diese Jahreszeit eigentlich auch recht untypisch – es ist zwar nicht unsere Art ständig zu vergleichen, aber dieser sei uns mal gestattet – wir hatten in keinem unserer vorherigen Urlaube (auch zu ungefähr der gleichen Jahreszeit), so viel Wind! Das Boots Ein- und Aussteigen gestaltete sich als durchaus sportliche Angelegenheit. Zweimal mussten wir auch in der geschützteren Bucht von Masaplot von Board gegen, weil wir direkt vor unserem Domizil wellentechnisch nicht anlegen konnten.

Aber alles war machbar, und lieber ein paar Schritte mehr zu Fuß (oder per Jeep abholen lassen), als ein kaputtes Boot.

Die Negros Divers, bei denen wir auch in diesem Jahr wieder zu Gast waren, sind umgezogen und betreiben ihre Basis z.Zt. in der Villa „Villa del Sur“. Sowohl in der Villa selber (4 großzügige Zimmer mit Bad und Balkon, eigener Pool) als auch im direkt daneben gelegenen Thalatta Resort* können die Gäste untergebracht werden. Wir hatten die Zimmer in der Villa – zwei Groupies waren im Thalatta – beide Unterkünfte wurden für absolut super empfunden! Das inkludierte Frühstück war philippinisch-abwechslungsreich und wurde mit frischen Früchten gekrönt.

Die Zimmer in der Villa glichen teilweise Tanzsälen und waren in einem Fall sogar mit einem Ankleidezimmer ausgestattet. Der Service war sehr gut. Nach den Tauchgängen wurde im villaeigenen Pool erst einmal ausgiebig geplantscht und ein Bierchen genossen – danach war chillen oder ein kleiner Ausflug in das nahe gelegene Dumaguete oder ein Spaziergang zum nächsten Sari-Sari Store angesagt. Ganz entspannt und relaxt.

Einer der Höhepunkte war eine kurzfristig angesetzte Party in der Villa. Mr. Won, der die Villa gemeinsam mit den Negros Divers betreibt, ist ein Meister der Küche und der Unterhaltungskunst. Das wissen wir nach dem Abend des 11.03.2012. Die Party war der Hammer, die eingeflogene Band der absolute Knüller. Es war einfach einsame Spitze!!!

Die Tage vergingen wie im Flug – am 20.03. nahm ein Teil der Gruppe Abschied um weiterzureisen in das verschlafene Donsol auf der Insel Luzon. Hier gibt es noch ein Highlight, die sanften Riesen, die Butanding, die Walhaie ziehen hier vor der Küste zwischen Feb. und April entlang. Diese wollten wir schnorchelnd bestaunen und fotografieren. Auch hier ist man nicht im Zoo – so hatten wir am ersten Tag Glück, der zweite war leider nicht so erfolgreich.

 Die Dorfgemeinde, die sich die Butanding zur Haupteinnahmequelle gemacht haben, gehen sehr professionell ans Werk. Alles ist gut durchorganisiert und man ist sehr daran interessiert, den Touristen auch die sanften Riesen zu präsentieren. Untergebracht waren wir im Elysia Beach Resort direkt am Strand.

Nach drei Nächten und einem Ausflug zu den Fire-Flys flogen wir weiter nach Manila, hier noch ein wenig Souvenir Shoppen und ab wieder in den Flieger Richtung Heimat.

Fazit: Es ging zwar wieder nach Negros, aber es war vieles anders als in den vorherigen Jahren. Die Natur hat uns gezeigt, dass nichts wirklich planbar ist und wir das Beste aus allem machen müssen. Und für wen sich dass jetzt zu negativ anhört, wir haben Neues entdeckt oder Bekanntem etwas Neues abgewonnen.

Nach unserer Abreise aus Negros hatte sich der Wind gelegt, das Meer war platt wie ein Ententeich, das nur am Rande erwähnt!

Für uns ist klar, wir kommen wieder – denn wenn alles so wäre wie immer, wäre der o.g. Vorwurf „..denen fällt aber nichts Neues ein…“ absolut gerechtfertigt, und stehenbleiben wollen wir nicht!

*Nachtrag2013: Die Negrosdivers sind betreiben jetzt die Tauchbasis direkt im Thalatta Resort

©MGZ2012