2015 Feb-März Curacao und Florida

Reisebericht 13.02. – 01.03.2015

Im Feb. diesen Jahres hatten wir gut zwei Wochen Urlaub zur Verfügung die wir möglichst zeitoptimiert in einen sonnigen Aufenthalt umsetzten wollten.

Eine relativ kurze Anreisemöglichkeit zu den Zielen in Mittelamerika bietet der internationale Flughafen in Düsseldorf, in deren Nähe wir wohnen. Air Berlin bietet fast täglich Flüge nach Miami oder auch (einmal wöchentlich) direkt nach Willemstad (Curacao) an. So legten wir unseren Reiseplan wie folgt fest:

FR 13.02. morgen von DUS nach Miami, dort Umsteigen und gute zwei Stunden später Weiterflug nach Curacao. Dort planten wir einen Tauchurlaub von 10 Tagen um dann am 23.02. von Willemstad zurück nach Miami zu fliegen. Hier wollten wir mit unseren Leihwagen am gleichen Tag nach Crystal River (Nordflorida) fahren. In Crystal River hatten wir zwei Übernachtungen geplant. An beiden Tagen stand „Schnorchel mit den Manatees“ auf dem Plan. Am MI 25.02. sollte uns unser Leihwagen wieder Richtung Miami bringen. Wir hatten uns für drei Übernachtungen ein Appartement in Fort Lauderdale genommen.

Vorweggenommen ist zu sagen, es hat alles super geklappt und wir haben einen wirklich sehr abwechslungsreichen, schönen Urlaub verbracht.

Hier noch ein paar Infos und Eindrücke:

Air Berlin:
Wie schon kurz geschrieben für uns Rheinländer mit dem Düsseldorfer Flughafen vor der Nase schon sehr praktisch. Die Air Berlin Service Card ermöglicht (kostet natürlich was und gilt für 12 Monate) es dem Taucher auch genügend Gepäck mitzuschleppen – UND natürlich, weil wir auch im Shoppingparadies, ähh ich meine in den USA/Florida abgestiegen sind, Neuerworbenes nach Hause zu transportieren.

XL-Sitze können auch reserviert werden (kosten natürlich auch extra) – ABER (wie in unserem Fall), wenn keine mehr frei sind, können auch keine gebucht werden. Jetzt komme ich m.E. zu dem größten Manko, was unseren Flug betraf: Ich habe noch nie und ich habe schon mit den verschiedensten Airlines Langstreckenflüge unternommen, so beengt gesessen wie in diesem Flieger (wohlgemerkt ich bin keine 1,70 m groß und trage Konfektionsgröße 36/38). Ich musste um das Bordprogramm in dem Bildschirmsitzt des Vordermanns verfolgen zu können, meine LESEBRILLE tragen. Noch Fragen?

Das Essen war in Ordnung. Gut war auch, dass vom Servicepersonal kleine Mineralwasserflaschen verteilt wurden, so dass jeder doch einigermaßen ausreichend mit Flüssigkeit versorgt war.

Einreise USA:
Ja, wie ??? fragt der aufmerksame Leser – wir sind doch erst in der zweiten Woche in den Staaten unterwegs, erst geht es doch nach Curacao! Ja, richtig- ABER, egal ob ihr einreist oder nur zum Transit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten landet, hier wird jeder behandelt, als ob er für immer bleiben will, aber nur besuchen darf. Also im Flieger, Zollerklärungen ausfüllen – nicht lachen über die Fragen, einfach schreiben. VORHER zuhause – unbedingt die ESTA Erklärung online ausfüllen (wenn ihr kein US-Amerikaner seid oder eine Greencard euer Eigen nennt oder, oder, oder). Die ESTA ist kein Visum (steht auch alles in den Informationen drin), ihr könnt trotz Genehmigung auch jederzeit von den Behörden an der Einreise (oder Weiterreise) gehindert werden und ja die ESTA kostet auch Geld. Es ist aber kein Vergleich zu den Gebühren, die z.Zt. erhoben werden, wenn man z.B. nach Indonesien reist.

In Florida erwartete uns ein munteres Einreisezeremoniell an Countern. Der große Vorteil ist, dass aus sehr vielen Sprachen (darunter auch Deutsch) gewählt werden kann und der Computer wirklich für Doofe genau erklärt, was zu tun ist. Besonders ältere Reisende, die nach ihrem Kreuzfahrtschiff lechzten, konnte man die Erleichterung am Gesicht ablesen. War man jetzt wie wir, vor Kurzem schon einmal eingereist (wir waren im NOV 2013 das letzte Mal in den Staaten), bekam man eine Einreisequittung incl. nicht sehr vorteilhaftem Bild und konnte direkt zur Zollgepäckkontrolle durchgehen – Stempel, Koffer identifizieren und in Empfang nehmen (hier wird zwar durchgecheckt, aber eben doch nicht so richtig), zwei Schalter weiter, wieder einem netten Mann das Gepäck in die Hände drücken und das Gate für den Weiterflug aufsuchen.

Curacao:
Die größte Insel der Niederländischen Antillen, vor der Küste Venezuelas gelegen. Mit Holländisch und Englisch kommt man gut zurecht, gezahlt werden kann neben dem Antillengulden auch mit US$. ATM in ausreichender Menge vorhanden, Kreditkartenzahlung die den größeren Restaurants und Geschäften möglich. Die EC Karten Nutzung haben wir nicht ausprobiert.

Tauchen:
Einfach und unkompliziert – ähnlich wie auf der Nachbarinsel Bonaire sind die Tauchplätze mit einem roten Stein gekennzeichnet. Nur noch Wagen parken, Ausrüstung zurechtmachen und reinspringen. Allerdings sind hier auf Curacao die Wege eben länger, weil die Insel größer. Es empfiehlt sich die Anschaffung einer Straßenkarte, auf der auch die Tauchplätze eingezeichnet sind. An vielen Stränden sind Tauchbasen ansässig, bei denen auch Flaschen und Blei direkt vor Ort geliehen werden kann. Das hat den großen Vorteil, dass lästige Schlepperei entfällt. Außerdem kann der Taucher dann auch die Einrichtungen der Basis mit benutzen (Duschen, Umkleiden, Spülbecken). Wer möchte kann sich auch einen Guide buchen. Die Preise für die Flaschen sind im Großen und Ganzen auf der Insel gleich. Vielerorts gibt es direkt neben den Tauchbasen auch Restaurants oder Bistros, in denen ein kleiner Snack zwischen den Tauchgängen eingenommen werden kann.

Es erwartete uns nach bequemen Einstiegen glasklares Wasser, mit sehr viel Schwarmfisch. Schöne Hart- und Weichkorallengärten, die unvermeidlichen Trompetenfische und Flamingo Zungen sowie einige Schildkröten. Am Tauchplatz des Wracks „Superior Explorer“ wurden wir von Tarponen und Barrakudas beäugt.

Die Wassertemperatur lag um die 27 Grad C, was auch Tauchgänge von über einer Stunde möglich machte.

Unterkunft:
Wir (drei Taucher) hatten ein wunderschönes modern eingerichtetes Ferienhaus “Cas Suribloem“ im Villapark Fontain gemietet. Der Kontakt mit dem Verwalter Paul Schmidt lief kompetent und schnell. Ein Transport vom und zum Flughafen wurde von uns direkt mitgebucht.

Wir hatten auch ein Kontingent an Tauchflaschen, Blei und Transportwannen bei Paul reserviert. So standen jeden Morgen genügend Flaschen direkt vor unserer Haustür. Wir waren unabhängig und konnten auch an Tauchplätzen ohne Basis vor Ort gleich loslegen. Bei den Tauchgängen an den Stränden mit Tauchbasis haben wir es i.d.R. so gehandhabt, dass wir eine unserer Flaschen und für den zweiten Tauchgang eine von Pauls Flaschen benutzen – das war nie ein Problem.

Es wehte immer ein sehr schöner, erfrischender Wind, auch wenn unser Häuschen nicht direkt am Wasser stand (Meeresfernblick incl.). Mücken waren vorhanden, aber nicht in dem Maße, wie wir diese in Bonaire „genießen“ durften. – ist wohl auch jahreszeitabhängig.

Leihwagen:
Auch unseren Leihwagen hatten wir über Paul vorbestellt und gemietet. Der Wagen (Nissan Pick Up mit Doppelkabine) wurde uns am ersten Urlaubstag direkt zum Haus gebracht und von dort auch nach unserem Aufenthalt wieder abgeholt. Uns fiel auf, dass im Gegensatz zu Bonaire die Autos abgeschlossen werden dürfen. Das hört sich im ersten Moment etwas blöd an, aber in diesem Teil der Welt ist es an der Tagesordnung, dass Autos aufgebrochen und ausgeraubt werden. In Bonaire reizt jedes verschlossene Fahrzeug zum Einbruch, so dass von jedem (auch von den Autovermietern) dringend dazu geraten wird, nichts im Auto zu belassen, wenn es verlassen wird und auf keinen Fall abzuschließen.

In Curacao ist es wohl etwas sicherer, auf jeden Fall an den Stränden/ in den Gegenden, die nicht so abseits liegen und damit nicht so einsam sind.

Essen/Trinken:
Da wir mit einer vorzüglich modernen Küche ausgerüstet waren, wurde bei uns abwechselnd gekocht und auswärts gegessen. Dank der in ausreichendem Maße vorhandenen Supermärkte, des großen Kühl- und Gefrierschranks und eines Weber Grills, konnten wir jedes Mahl genießen.

Die Restaurants, die wir besuchten waren alle Tipps von Paul und jedes war super. Das Preis/Leistungsverhältnis im Supermarkt und auch in den Restaurants sind absolut i.O. Nach unserem Gefühl ist es etwas günstiger als Bonaire.  Natürlich zahlt man, wenn man in Richtung Willemstad „isst“, etwas mehr, aber immer noch im Rahmen.

unsere Restaurants z. B.
Trio Penotti
Sol Food
Karakter
Ribsfactory
sh. hierzu auch die Restaurantempfehlungen der Website „Urlaub Curacao“

 

 

USA Florida:
Nach dem zehntätigen Aufenthalt unter tropischer Sonne, ging es weiter bzw. wieder zurück nach Miami. Wie kann es anders sein, wieder mit offizieller Einreise, also Zollerklärung wieder ausfüllen, wieder an den Computer, wieder ein Einreisezettelchen (mit herrlich vorteilhaft aufgenommenen Verbrecherfoto) nehmen wieder den Koffer identifizieren und in Empfang nehmen, wieder durch die Zollkontrolle und jetzt richtig einreisen. So, da sind wir!

Gebucht haben wir Flug, Leihwagen USA und Unterkunft in Crystal River mit Reisebüro JLS Touristik in Düsseldorf.

Leihwagen:
Weiter geht’s mit der Schwebebahn zum Terminal mit den ganzen Leihwagen. Es ist noch zu erwähnen, dass wir alle drei einen internationalen Führerschein dabei hatten, dieser aber nicht von der netten Dame bei „National“ verlangt wurde. UNBEDINGT – müsst ihr aber Euren regulären Führerschein dabei haben. Aufgrund des Tauchgepäcks und der unglaublichen Zahl von drei Reisenden, haben wir einen fullsize SUV gebucht und einen noch fulligeren Chevrolet auch bekommen – die US Enterprise ist ein Dreck dagegen gewesen.

Wie dem auch sei, Wagen erhalten, fast alle Schalter ausprobiert, GPS eingestellt und auf ging‘s nach Crystal River.

Crystal River / Manatees:
Liegt Miami am südöstlichen Zipfel Floridas muss man um nach Crystal River zu gelangen ca. 5 Stunden Richtung Nordwesten fahren (keine Sorge, Google kennt den Weg!). Warum sich die lange Fahrt für zwei Tage Aufenthalt gelohnt hat, liegt auf der Hand. Es gibt kaum einen anderen Platz auf der Welt, um mit so vielen Manatees zu schnorcheln. In den Wintermonaten ziehen die Seekühe bedingt durch die Temperaturveränderung des Golfstroms die Flüsse rauf um u.a. an den Quellen rund um Crystal River zu überwintern.

Ein Schauspiel dass wir schon 2013 erleben durften. Mit dem großen Unterschied, dass sich bei unserem jetzigen Aufenthalt bis zu 120 Tieren in den Flussläufen tummelten. Es ist kaum zu beschreiben, wie nah wir diesen beeindruckenden Säugern kommen konnten und welches Gefühl es ist, von diesen Kolossen beäugt zu werden und mit ihnen in Interaktion zu treten. Es ist natürlich schon wichtig, ein richtiges Briefing zu bekommen, schließlich wollten wir keine Tiere stören oder vertreiben, auch wenn massig vorhanden waren. Wir entschieden uns deshalb wieder für die Tauch- und Schnorchel Basis des Plantation Inn. Ersten hatten wir, weil auch Hotelgäste, kurze Wege, zweitens wurden die Touren immer sehr früh am Tag durchgeführt, deshalb waren wir immer mit die Ersten an den Schnorchelplätzen und drittens war die Einführung durch den Kapitän immer sehr ausführlich und er ging auch mit ins Wasser um vor Ort noch Tipps zu geben, wie man den Tieren nah kommen kann.

Im Schnorchelpaket enthalten waren ein 5mm Neoprenanzug, Schnorchel, Maske sowie Handtücher, Kaffee, Kakao an Bord.

Eigentlich stimmt das nicht ganz, denn wenn der Schnorchler sich richtig passiv verhält, kommen die neugierigen Seekühe von alleine und wollen mal gucken, was da so an der Oberfläche rumhängt. Ein unvergessliches und unvergleichliches Erlebnis, dass uns richtig in seinen Bann zog.

Plantation Inn:
Hier haben wir uns zu dritt eine „Golf Villa“ gemietet. Ausreichend Platz incl. zweier Badezimmer und einer kleinen Küche. Nur über die Straße und schon waren wir bei den Manatees.

Essen & Trinken/ Shopping /Ausflüge ohne Wasser:
Auch hier gibt es überall kleinere und größere Supermärkte. Fastfood muss nicht immer McD. sein. Wir mochten gerne das mexikanische Essen im Taco Bells und die Burger im Appelbee‘s waren schon super. Abends ging es dann in Coady’s Roadhouse – gaaanz authentisches Südstaatenfeeling.

Auch wenn Crystal River und Umgebung kleine Orte sind, gibt es hier einige Plazas mit Outlets der verschiedensten Art. Wir haben uns klamottentechnisch bei Bealls umgesehen.

Ein weiteres Ausflugsziel in der Nähe ist der Homosassa Wildlife Park.

Fort Lauderdale:
Nach zwei Tagen an denen geschnorchelt und geshopped wurde, ging es wieder zurück Richtung Miami- oder doch nicht ganz. Wir hatten uns für die restlichen 4 Tage/3 Nächte unseres Urlaubs ein Apartment im Sea Spray Inn in Fort Lauderdale gemietet.

Jetzt mal ganz ohne Tauchen und Schnorcheln – Fort Lauderdale ist ein Seebad an dem es sämtliche Freizeitaktivitäten rund um den Badeurlaub gibt. Ein wenig erinnerte uns der Trubel doch an Mallorca. Unsere Unterkunft lag zwar zentral aber dennoch sehr ruhig. Fußläufig konnten wir verschiede Bars, Restaurants sowie den großen Strand erreichen.

Nachdem wir das schöne Wetter am zweiten Tag ausnutzen und nach Miami Beach fuhren statten wir abends dem bekannten Las Ollas Boulevard einen Besuch ab.

Unser dritter Tag war stürmisch und regnerisch, so dass er perfekt zum shopping in der Sawgrass Mall geeignet war – 9 Stunden später und um einige Blasen an den Füssen reicher und mit Tüten beladen, kehrten wir in der kleinen Pizzeria Pa D’s nahe unseres Apartments ein, um eine 12“ Pizza zu genießen (das ist die kleinste Pizza auf der Karte).

Alles in die Koffer und ab ging es am nächsten Tag wieder im kleinen Flieger, nach Hause – Schade, schon vorbei!

Stand März 2015
©MGZ